Wann wurde der Schraubstock erfunden ?

In diesem Artikel beantworte ich die Frage wann und von wem der Schraubstock erfunden wurde.

Zudem zeige ich wichtige Meilensteine in der Entwicklung auf, welche den Schraubstock von damals zu dem spannkräftigen Päzisions-Spannwerkzeug von Heute gemacht haben.

Im Folgenden findest du alles Wichtige, was es über den Schraubstock, seine Entstehung und seine Geschichte zu wissen gibt.

Wann wurde der Schraubstock erfunden ?

Der Schraubstock wurde nach einer Skizzze aus dem Jahre 1505 von dem aus Nürnberg stammenden Martin Löffelholz erfunden. Dies war ein einfacher Holzschraubstock mit eisernen Spannbacken, welcher noch weit von den präzisen und spankräftigen Modellen aus heutiger Zeit entfernt war.

Die Klemmbacken wurden dabei noch mittels Vierkant-Schraubenschlüssel durch Schraube und Mutter auf- und zugespannt. Dies nahm natürlich sehr viel zeit in Anspruch und erlaubte nur eine begrenzte Spannkraft sowie Spanngenauigkeit.

Ungeachtet dessen war die Erindung des Schraubstocks bahnbrechend. Man hatte nun ein Spannwerkzeug, das die tägliche Werkstattarbeit deutlich erleichterte und vielseitige Einstzmöglichkeiten bat. Plötzlich waren beide Hände frei zum Sägen, Schleifen, Feilen usw., da der Schraubstock das Werkstück fest im Griff hatte.

Im Jahre 1535 wurde de Schraubstock dann von den Nürnberger Zirkelschmieden hergestellt und erschien 1549 bereits als Meisterzeichen des Nürnberger Messerers.

Durch die Weiterentwicklung erschien 1698 die der „Vorgänger“ des Flaschenschraubstocks, bei dem die Angel bis zum Boden reichte und auch die Vorderbacke um einen Drehpunkt bewegt und von einer Blattfeder wieder in die Ausgangslage gebracht wurde.

1750: Erfindung des revolutionären Parallel-Schraubstocks

Der entscheidenden Durchbruch in der Schraubstockentwicklung gelang, als man die Spanntechnik mit Hammer und Keil durch das Spannen mit Gewinde und Hebel ablöste. Der Schraubstock lies sich somit schneller und zuverlässiger auf- und zudrehen.

Nachteil war dabei allerdings die bewegliche Klemmbacke, welche zur festen Spannbacke nur radial geführt werden konnte. Dadurch veränderte sich beim aufdrehen der Winkel der Spannbacken zueinander, wodurch sich eingespannte Werkstücke immer wieder verkanteten.

Erst als der Parallel-Schraubstock 1750 erfunden wurde, gelang der Durchbruch zur optimalen Praxistauglichkeit. Hierbei wird die Klemmbacke auf einem horizontal laufenden Schlitten geführt, sodass sich die Klemmbacken zu jeder Öffnungsweite vollkommen parallel  gegenüberstehen und ihren Winkel nicht mehr verändern. Dies war auch der Grundbaustein für eine hohe Spanngenauigkeit und optimal verteilte Spannkraft.

1830: Der gusseiserne Schraubstock

Da sich flüssiges Eisen bekanntlich leicht in Form bringen lässt und stabiler als Holz ist, begann man 1830 mit der Herstellung von Gusseisernen Schraubstöcken.

Gegossene Schraubstöcke weisen allerdings gerade unter harter Beanspruchung eine geringe Wiederstandfähigkeit auf, da sich im Inneren des Gusses Lunker (kleine Hohlkörper) bilden, die den Schraubstock instabil und brüchig machen. Zudem wird Gusseisen nach dem erkalten spröde und porös.

Aus diesem Grund werden hochwertige und unzerbrechliche Schraubstöcke sowie Sicherheitsbauteile bei der Autoherstellung aus geschmiedetem Stahl gefertigt, dessen Struktur homogen ist.

1927: Geburtsstunde des revolutionären Heuer Schraubstocks

Als Josef Heuer 1925 den gesenkgeschmiedeten und beidseitig prismengeführten Parallel Schraubstock erfand, erkannte man bei Brockhaus weitblickend das enorme Potenzial, meldete 1927 das Patent an und begann mit der Herstellung.

Die bewegliche Spannbacke öffnete sich dabei noch nach hinten (vom Körper weg), wodurch der Schraubstock den Namen „HEUER PRIMUS“ erhielt.

Nach dem großen Erfolg des HEUER PRIMUS, entwickelte Brockhaus parallel dazu den nach vorne (also zum Körper hin) öffnenden HEUER FRONT Schraubstock. Somit war nun auch das senkrechte einspannen von Werkstücken mittels Abstand entlang der Werkbank möglich.

Bis hin zum Ende der 30er Jahre wurde der HEUER Front weiter verbessert. So konnte man die zusätzlich angeschmiedeten Rohrspannbacken zum fachgerechten Einspannen von Rundmaterialien wie Rohre und Zylinder nutzen. Das doppelte Trapezgewinde sorgte zudem für ein schnelleres, präziseres sowie spannkräftigeres auf- und zudrehen des Schraubstocks.

Heute verfügt der HEUER Schraubstock zudem über eine zentrisch nachstellbare Führung, serienmäßig ansgeschmiedete Rohrspannbacken, eine geschütze Präzisions-Spindellagerung sowie eine große Tiefspannmöglichkeit.

Der neueste Coup in Sachen Schraubstock-Entwicklung gelang ebenfalls dem deutschen Unternehmen Brockhaus Heuer mit dem mobiltauglichen Heuer Compact Schraubstock, welcher über eine revolutionäre und einfach zu bedienende Schnellspannmechanik verfügt.

Seit mehr als 80 Jahren werden die stahlgeschmiedeten HEUER-Schraubstöcke einzig und allein in Deutschland hergestellt und tragen mit Stolz und Recht das Qualitätssiegel „Made in Germany“.

Fazit – Erfindung des Schraubstocks

Mit dem Schraubstock wurde eines der bis heute nützlichsten und von Hand zu bedienenden Handwerkzeuge aller Zeiten erfunden.

Der Schraubstock ist nach wie vor aus keiner Werkstatt wegzudenken und eignet sich ideal als „dritte Hand“.

Egal ob in Mini Ausführung, für Werkzeugmaschinen oder als Werkbank-Modell für den rauen Werkstattbetrieb. Für jeden Anwendungszweck findet sich mittlerweile das passende Spannwerkzeug.